Auch Alltagsobjekte werden mit Glas zu wahren Kunstwerken! Glasfusing ist eine besonders exklusive Kunst, die den Wohnraum auf ganz besondere Weise aufwertet.
Prinzipiell wird Glas bei 830 Grad Celsius verschmolzen. Allerdings richtet sich die genaue Temperatur nach der Art des Glases und dessen Ausdehnungskoeffizienten. So braucht etwa normales Fenster-(Float)glas mehr Temperatur als speziell für Fusing erzeugtes Glas. Dieses kommt vorwiegend aus den USA.
Nach der Herstellung einer homogenen Glasplatte (aus mehreren Schichten Glas) wird diese in/an einer beschichteten Keramikform abgesenkt. Dazu sind, abhängig von Größe und Art der Form, im Normafall 740 Grad Celsius notwendig.
Beide Vorgänge sind nur mit einem speziellen Fusing-Ofen durchführbar, da der Temperaturverlauf beim Schmelzen bzw. Absenken steuerbar sein muss. Der Ofen wird meist in vier Schritten programmiert, sodass das Glas weder Spannungen noch ungewünschte Blasen aufbauen sollte. Dies galt zumindest in den Anfängen und für einfachere Motive.
Heute ist die absolute Reinheit durch Verwendung unterschiedlicher Materialen (verschiedener Gläser, Glasstaub, Farbe, Metall) immer schwieriger, manchmal sogar – auch aus wirtschaftlichen Gründen – unmöglich und wird durch das ansprechendere Motiv mehr als aufgewogen.
Die Glas Fusing Technik ist eine sehr aufwendige und arbeitsintensive Technik. Bis eine Schale so geworden ist, wie sie aussehen soll, müssen eine Vielzahl von Schritten getätigt und auch Fehler und Rückschläge hingenommen werden.
Aber schließlich kann man den Erfolg nicht nur betrachten, sondern auch selbst anfassen, benutzen und sich daran erfreuen. Denn trotz aller Technik bleibt ein Glas-Fusing-Exponat immer ein von Hand gefertigtes Einzelstück, bei welchem, wie bei jedem Kunstwerk, das Können des Künstlers aber auch der Zufall eine gewichtige Rolle spielen.
Fotos: Glas Frank